COZUMEL, MX – Dieser Ironman steht für feucht tropisches Klima, gelegentliche Brisen und Schwimmen im warmen Meer. Cozumel ist eine Insel vor der Küste der Yucatán-Halbinsel und bildet mit seiner üppigen tropischen Vegetation, seinen weißen Sandstränden und dem kristallklaren Wasser eine würdige Kulisse für diese Herausforderung. Seit 2009 bildet der Ironman Cozumel einen festen Bestandteil im internationalen Triathlon-Rennkalender. Cozumel bietet auch die Möglichkeit, sich für die Weltmeisterschaft in Nizza im kommenden Jahr zu qualifizieren.
Mit dabei bei dieser 16. Ausführung war Ivan Lenz. Lenz gilt als erfahrener Langdistanzler und Routinier. Gerade die Breitengrade, wo es besonders warm ist, haben es dem 53-jährigen Natischer angetan. 26 Grad Lufttemperatur mögen angenehm klingen, nimmt man aber die hohe Luftfeuchtigkeit dazu, die in der Region vorherrscht, so wird es schon ein wenig zur Herausforderung. Sehr ähnlich verhält es sich mit der Wassertemperatur; das Meer war an diesem Tag ebenfalls 26 Grad warm – durchaus angenehm – aber es bedeutet auch Schwimmen ohne Neoprenanzug. Der Startschuss fiel um sieben Uhr morgens. Im ersten Teil der Schwimmstrecke bis zur Wendeboje waren die Athleten mit einer starken Gegenströmung konfrontiert. „Es war kein typisches Cozumel-Rennen“, kommentiert Lenz. Die anfängliche Gegenströmung verwandelte sich aber nach dem Wendepunkt in eine Mitströmung. Lenz stieg nach einer Schwimmzeit von 1:06:28 als 18. seiner Altersklasse aus dem Wasser und begab sich in die Wechselzone 1.
Der Radkurs verlief dreimal um die gesamte Insel. Wechselnde Rücken- und Gegenwinde sowie an Stellen herausfordernde Straßenverhältnisse machten es für die Athleten schwierig, einen Rhythmus zu finden. Dies schien für Lenz jedoch kein allzu großes Problem zu sein, da er rund sechs Plätze in seiner Altersklasse gutmachte. Die 180 Kilometer auf dem Rad absolvierte er in einer Zeit von 5 Stunden und 36 Minuten, was einem soliden Stundenmittel von 32 km/h entspricht.
In Laufschuhen ging es für Lenz zum Marathon, drei Runden à 14 Kilometern entlang der Strandpromenade. Der Marathon am Schluss wird gerade in heißeren Gefilden enorm zur Kopfsache, und da ist es die Erfahrung, die den Athleten hilft, gerade in unvorhergesehenen Situationen die Ruhe zu bewahren und fokussiert zu bleiben. Lenz bekam auf den letzten Laufrunden Magenprobleme und konnte sich nicht mehr richtig verpflegen, wahrscheinlich wegen der stark gekühlten Getränke. In solchen Situationen helfe es, sich auf Positives zu fokussieren, so Lenz. Das Temperament und die Freundlichkeit der mexikanischen Zuschauer halfen, ebenso wie die Gruppe jugendlicher Trommler, die die Athleten anfeuerten. Was genau den Unterschied ausmachte, bleibt offen. Was wir aber wissen: Der Oberwalliser Athlet beendete das Rennen mit einer Top-Ten-Platzierung und einem Ticket für die Weltmeisterschaft in Nizza im kommenden Jahr.