inferno triathlon 2023

Pascal Holzer - Team Heidelidum mit Richard Kummer, Andreas Manz und Flavio Seematter, 9:01:36,9, 11. Rang

Donald Albrecht - Couple mit Tochter Carole, 9:55:41,4, 13. Rang

Cécile Krättli - Couple mit Pavel Michna, Couple mixed, 11:00:45,2, 28. Rang

Reinhard Dirren - Single, 12:58:18,0, 10. Rang AK

Bericht Donald

 

Nach der guten Leistung von Carole im schwimmen (1:02) musste ich im Rad nachlegen.

Mit 4:25 war ich schlechter als ich es mir gewünscht (4:15) hätte. Ich hatte wohl für eine kurze Zeit die knackigen Anstiege zur Scheidegg vergessen :-) Carole hat ihrerseits das Bike mit der fast gleichen Zeit wie 2021 gut gemeistert und ich musste jetzt im Laufen die 10 Std. erreichen. Wir haben mit 09:55 glücklich gefinisht. Es war ein hart erkämpfter, sehr schöner, erfolgreicher Tag. Der Inferno hat sich von der schönsten Seite gezeigt.

 

Bericht Cécile / Pavel 

 

Premiere am Inferno

 

Ungefähr vor einem Jahr hatten wir die Idee, als Couple am Inferno-Triathlon teilzunehmen. Mit der Besetzung Cécile schwimmend und auf dem Bike und Pavel auf dem Rennvelo sowie Laufen schien es für uns machbar zu sein. Am letzten Samstag war es dann soweit, der grosse Tag stand bevor.

 

Frühmorgens haben sich die Schwimmer am Seebecken in Thun bereitgemacht. Es war eine wunderschöne Stimmung am See, das schöne Wetter und das Bergpanorama waren schon ersichtlich. Das Wasser war mit 21 °C angenehm warm. Um 06:30 Uhr war der Startschuss. Die Verhältnisse beim Schwimmen waren eher schwierig, in unregelmässigen Abständen sind Wellen von der Gegenrichtung gekommen, statt einem Atemzug gab es einen Schluck Thunerseewasser. Die Rennvelofahrer sind zwischenzeitlich mit einem Extraschiff nach Oberhofen gefahren und haben sich dort auf den Wechsel vorbereitet.

 

Die Wechselzone in Oberhofen war unterteilt in eine Zone für Single-Athleten und eine für Couples und Teams. Bereits um 07:15 Uhr sind die ersten Athleten angerannt gekommen und die erste Aufgabe war, nicht im Weg zu stehen und unter all den schwarzen Neopren gekleideten Schwimmern Cécile zu erblicken um den Chip zu übernehmen. Kurz vor 07:45 Uhr war es soweit. Anschliessend ging es gleich steil in den ersten Aufstieg des Tages nach Sigriswil und Beatenberg, einschliesslich eines wunderschönen Sonnenaufgangs mit Blick zum Niesen. Bereits da war es schon warm, die rasante Abfahrt nach Interlaken sorgte für etwas Erholung und Abkühlung. Nun begann die eigentliche Arbeit im Talboden. Für Walliser Verhältnisse zwar nicht allzu heiss, doch der Brienzersee und die Sonne vermochten dennoch tropische Verhältnisse herzustellen. Ein mässiger Gegenwind half mit, dass sich das Vorwärtskommen eher mühsam anfühlte. Kurz nach Meiringen folgte im Aufstieg zur Grossen Scheidegg ein schattiges Stück im Wald, mit Steigungen um 14% war aber nicht wirklich an Erholung zu denken, aber zumindest ging es bergauf – meine Lieblingsdisziplin.

Nun sahen mich einige Athleten, die mich in der Ebene zuvor überholten, nur noch von hinten. Nach einer kurzen Flachetappe vor Rosenlaui ging es nun in den Schlussaufstieg. Ein paar Kurven mit 17% Steigung, anschliessend etwas flacher, aber immer noch ansprechend steil – ein unglaublich schöner Aufstieg. Zusammen mit der sengenden Sonne und dem fehlenden Wind stellte sich sehr bald die Aufgabe der idealen Tempowahl, zumal noch der Berglauf wartete. Was tun? Ich entschied mich für Speed, da langsamer auch nicht weniger anstrengend war und länger gedauert hätte. Die letzte Herausforderung kam mit der Abfahrt – eine schmale und unübersichtliche Strasse, die maximale Konzentration erforderte, um möglichst schnell und dennoch sicher Grindelwald zu erreichen.

 

Nach dem Wechsel aufs Mountainbike in Grindelwald ging es flott hoch in Richtung Kleine Scheidegg. Erholt vom Schwimmen konnte ich erst ein gutes Tempo vorlegen, die letzten paar Meter auf dem Schotter zusammen mit der Wärme hatte es aber in sich. Auf der Abfahrt herrschten bekannte staubige Bedingungen wie im Wallis, die eine schnelle Abfahrt zuliessen.

 

Bald schon kam Cécile mit dem Mountainbike angefahren, deutlich schneller als ich dachte. Damit konnte ich unter besten Voraussetzungen den Berglauf in Angriff nehmen. Zuerst im Talgrund nach Lauterbrunnen, dank dem engen Tal mittlerweile im Schatten. Der Aufstieg hatte es in sich, doch das unglaublich schöne Panorama mit den Berner Eisriesen entschädigte für alle Strapazen. Die letzten paar Kilometer nach Mürren schienen plötzlich endlos: müde Beine, Hitze, aber doch die Gewissheit, dass es ins Ziel reicht. Die letzten 100 Meter rannten wir gemeinsam ins Ziel, nach ziemlich genau 11 Stunden war unser erster Team-Inferno geschafft.

 

Rückblickend war es ein sehr gelungenes erstes Inferno-Erlebnis, auch dank der super Unterstützung von unserem Supporter Markus und allen anderen, die uns auf dem Weg

dorthin begleitet haben.

 

Bericht Reini 

 

Das Experiment

Früher ging das gut: eine Langdistanz im Frühsommer (Ironman oder auch mal einen 3-Tage Gigathlon) und dann noch den Inferno im August hinten anhängen. Ob das mit 57 Jahren auch noch mal klappt? Die Vorbereitung auf das Experiment war sicher nicht wie sie hätte sein sollen: nach dem SwissMan machte ich erst mal zwei Wochen nicht mehr als regenerative Bewegungstherapie. Dann ging es noch eine Woche in die Badeferien. Kaum zurück absolvierte ich kurzfristig den Barrhornlauf (25km, 3000HM und vor allem 1700HM schmerzhafter Abstieg). Nach etwas Erholung blieben nur knapp 10 Tage halbwegs gezieltes Training vor dem Inferno-Tapering: ein gewagtes Experiment!

 

Das Rennen

Das Schwimmen im anfangs leicht welligen Thunersee war o.k., abgesehen von einigem Zickzack wegen angelaufener Brille und damit verbundenem Blindflug. Auf dem Rennvelo konnte ich über die grosse Scheidegg ganz gut durchziehen. Aber schon auf dem Bike wurde es hart: im Schlussaufstieg zur kleinen Scheidegg zollte ich der grossen Hitze Tribut und musste zeitweise schieben: das ist mir bei den bisherigen 5 Teilnahmen noch nie passiert! Beim Laufen konnte ich vor allem in den steileren Passagen nicht mein gewünschtes Tempo anschlagen: die Zeit zerrann, die Distanz blieb…und damit verschoben sich plötzlich auch die Perspektiven: statt positive Gedanken und Hoffnung auf eine gute Schlusszeit schwebte plötzlich das Damoklesschwert der Cut-Off Zeit über mir!

 

Auch wenn ich am Ende doch noch knapp unter 13 Stunden gefinisht habe: Stress statt Freude, Experiment (teilweise) gescheitert!

In meiner Altersklasse ü55 gabs auf 44 Startende nicht weniger als 26 DNF! Erkenntnis: Für einen Langdistanz- oder Extremtriathlon braucht es im fortgeschrittenen Alter

genügend gezielte Vor- und auch Nachbearbeitungszeit! Alles andere ist mehr für Junge…